Trip from Darwin to Catherine (19.09 - 24.09.2010)
Liebes Tagebuch,
ick sitz ghrad hinten in unserem Ford Falcon, voren rechts sitzt Moritz und faehrt, links daneben sitzt Anni und rechts von mir Franzi. Ich wollte eigentlich gerade schlafen, hat aber nicht geklappt, also schreib ich.
Wie ihr euch also wohl selbst schon zusammengereimt habt, haben wir die beiden deutschen Maedels mitgenommen, als wir gestern um halb 10 losfuhren zum kakadu-Nationalpark. 3 Stunden spaeter etwa waren wir in Jabiru, Stadt (eher Doerflein) im Kakadu-Nationalpark, wo wir mit den anderen Deutschen verabredet waren, um gemeinsam den australischen Busch zu erforsten, stets auf der Suche nach neuen Abenteuern ... (Ach verdammt, jetzt bin ich wieder in die Indiana-Jones-Bahn eingebogen ...). Sind dann also nach der Zusammenkunft mit den Vieren (sie heissen, gut aufpassen: Thomas, Stephan (haha), Nele und Nele (haha^2). Thomas UND Stephan, kann das ein Zufall sein?? Die Maedels haetten mal beide Andrea oder Andrea und Jana heissen sollen) zum naechsten Campingplatz gefahren, wo wir die schlimmste Nacht (fuer Moritz die zweitschli8mmste, wie er sagt) unseres Lebens verbringen sollten. Angekommen war alles noch ganz nett, es gab ein paar Schwierigkeiten, den Vollbepackten Kofferraum + Ruecksitze zu leeren, um ein "Bett" fuer Mo und mich daraus zu machen (wohin mit dem ganzen Zeug??) und das Zelt aufzubauen, haben es am Ende aber doch ganz gut hinbekommen. Kurz darauf haben wir unsere ersten Kakadus gesehen, und die sind gar nicht braun, wie man vielleicht vermuten wuerde, sondern weiss, und sehen Papageien (zumindest meiner Meinung nach) zum verwechseln aehnlich (was meinerseits dann auch spontan zu der unzutreffenden, und doch so geistreichen Bemerkung " O)h, ein Papagei. Oh, noch einer, Mamagei. Hey, FAMILYGEI!!" fuehrte).
Nach dem Essen (die anderen VVier haben sich Kangaroo-Ragou mit Zwiebeln, Alu-Folien-Kartoffeln und ner geilen Jaegersauce gemacht, wir hatten Nudeln mit Tomatensauce, Pfeffer und Salz, darueber hinaus keine Teller und zu wenig Besteck) haben wir noch gechillt Karten gespielt, bis sich Dunkelheit und Muedigkeit einstellten. Mit der Dunkelheit jedoch kam leider nicht nur die Einsicht, dass wir beim Betreten (Befahren) des kakadu-Nationalparks eine Parknutzungsgebuehr von 25 AUD pro Person haetten zahlen muessen, deren Missachjtung dann im Falle einer Kontrolle zu einer Geldstrafe von 150 AUD pro Person fuehrenm wuerde, sondern auch zu jener, dass mein Autan-Spraz gegen Muecken ungefaehr so gut wirkt, wie Honig gegen Bienen oder Marmelade gegen Ameisen. Das Scheisszeug scheint die Mistviecher regelrecht anzusaugen! Wir gingen also zu Anfang noch relativ gut gelaunt zu Iso-Matte und versuchten zu schlafen. Es war aber erst 22h und die noch Vorhandene Hitze und die bereits vorhandenen Mueckenstiche siegten ueber die von Schlafmangel und anstrengendem Tag herruehrende koerperliche Erschoepfung. Also zogen wir uns noch den Film "The Boondock Saints" rein ( geiler Fiolm, kann ich immer wieder gucken, wird einfach nicht langweilig) auf meinem iTouch an, mit gelegentlicher unterbrechung durch Moritz' und meine Wutattacken gefolgt von Raserei und Gewaltfantasien gegen alle Muecken dieser Welt, ihre Vorfahren (die Mueckoraptoren), ihre Nachfahren, und alle Mueckenaehnlichen Voelker in der Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und allen kuenftig zu entdeckenden Dimensionen!
Als der Film zu Ende war, legte sich Moritz nach draussen, weil er das Gesumme der Muecken an seinem Ohr im Auto nciht mehr ertragen konnte. 5 Erfolglose Minuten spaeter hatten wir alle Fenster und Tuieren geschlossen und versuchten, alle Muecken im Auto in die ewigen Jagdgruende zu befoerdern. 7 erschlugen wir. 1 verschluckte ich aus versehen. Diue restlichen 200 organisierten sich so, dass sie immer aufhoerten zu summen, sobald wir das Licht einschalteten, um nicht lokalisiert werden zu koennen. Zudem wurde es in dem Auto so warm und stickig, dass ich mich hinausbegab, um unter freiem Himmel zu schlafen. EWs musste mittlerweile schon so um die 2 Uhr morgens gewesen sein. Zunaechst versuchte ich, die Goewtter des unertraeglich nervigen Mueckengesummes damit zu ueberlisten, dass ich Moritz' fette DJ-Kopfhoerer aufsetzte. Einziges problem: stechen konnten sie immernopch, und zwar oberkoerper, Arme, Haende, Hals und gesicht. Und der geraeuschpegel der Summmuecken war bestenfalls halbiert, jedoch keineswegs verschwunden. Also versuchte ich es mit T-Shirt, was zumindest den oberkoerper schuetzte, auch wenn es nicht ausreichte, um mich endlich in die erloesende Welt der Traeume zu entlassen. Die naechste Etappe war also, den Schlafsack bis zum Hals hochzuziehen, was jedoch nach bereits 2 Minuten beinahe zum Tod durch Hitzeschlag und Blutverlust in der Vorderen Kranialseite gefuehrt haette. Naechster Versuch, der summend-strechenden Saeuche zu entkommen: Gaenzlich im Schlafsack verschwinden, gelegentliches Frischluftschnappen alle 1,5 Minuten. Auch keine Loesung auf Dauer. Gegen 4 Uhr morgens kam ich dann einen grossen Schritt weiter: T-Shirt ausziehen, roten Kapuzenpulli (nicht "-jacke" oder gar "Strickjacke" das ist ein PULLI!!) anziehen, Kapuze auf, die Schnuere so fest zuziehen, bis nur noch Atemorgane rausgucken (ich sah perfekt aus wie Kenny), dazu Handschuhe (die Viecher verscuhen dir sogar die Fluessigkeit aus den Fingerknoechelchen rauszusaugen, diese Blutruenstigen bestien) und Socken.
Selbstmordgedanken, als die Muecken sogar die kleine Oeffnung fuer Mund und Nase finden und zu penetrioeren verscuhen.
Die finale Lösung war dann, mein T-Shirt ueber meinem Gesicht auszubreiten, was 99%igen Schutz voir Stichen und fast 80%ige Geraeuschpegelreduzierung garantierte (ja, durch festgezurrte Pulloverkapuze und Kopfhoerer hindurch konnte ich sie noch hoeren).
Mit diesem Rundum-Sorglos-Paket waren mir dann etwa 2,5 Stunden (schlechter, denn viel zu heisser) Schlaf vergoennt.
Ich hab euch jetzt die detaillierte Fassung meiner Nacht aufgefuehrt, tut mir auch Leid, dass ihr da durchmusstet. Aber ich musste es schliesslich acuh, also ist das schon in Ordnung.
Am naechsten (also heute) mnorgen gings dann zeitig weiter, und ich musste\ durfte fahren. Ich wuerde nicht so weit gehen zu sagen, dass ich das eine oder andere Mal halb eingeschlafen bin bei der eintoenigen Landschaft, aber man kann auch nicht leugnen, dass ich zeitweise in einem Raumschiff mit Board-MG durch unser Sonnensystem cruiste und mit 600 Schuss pro Minute aus besagter Boardkanone intergalaktische Riesenmosquitos wegatomisierte.
Mehr gibts ein andermal, ich hab grad 75 Minuten gebraucht, um das hier abzuschreiben, man kann sich bei der Hitze einfach nicht konzentrieren ...
Bis bald, Amigos
fette wurst am 24. September 10
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren