So, da waeren wir. (1. Oktober, 18h10)
Joa wir haben es jetzt also bis nach Adelaide geschafft, wo wir auch puenktlich um 0h (also 2 Stunden nach geplanter Uhrzeit und Hostel-Schliessungszeit) ankamen, voellig fertig von den 1300 km die wir von Kulgara durchgefahren waren, und erstmal eine halbe Stunde verzweifelt ein geoeffnetes Hostel suchten. gluecklicherweise hatten wir so einen Random-Tourist-Guide dabei, der uns zu dem angeblich billigsten Hostel der Stadt (ein Bisschen ausserhalb) fuehrte, wo wir, aller wahrscheinlichkeit zum Trotz, tatsaechlich noch jemanden in der bereits geschlossenen Rezeption antrafen (ich musste nur ein Bisschen winseln wie ein Hund und an der Scheibe kratzen, dann hat sie uns reingelassen).
Am naechsten tag gings dann natuerlich auch zeitig wieder aus den Federn raus (um 10h ist immer Check-Out, das nervt hart, nie kann man ausschlafen). Sind dann wieder ins Zentrum gefahren und haben alle moeglichen Hostels abgeklappert, die in dem im Hostel erstandenen Katalog zu finden waren. Haben uns dann fuer das ranzigste (ohne Laken, Dusche kaputt, Toilettenspuele funktioniert nur alle 15 Minuten) entschieden, weil man da umsonst parken kann. Vorteil an dem Hostel, der Chef hat uns dann gleich auch unseren ersten Job besorgt, den wir dann am naechsten morgen gleich in Angriff nehmen konnten. Fanden uns also um halb 1 in Adelaides Botanic park ein (eine halbe Stunde spaeter als verlangt, weil wir erst keinen Parkplatz, und dann den Weg zu verlangter Wiese nicht fanden), wo wir zunaechst mit sexy neon-orangenen Vesten bekleidet eine von zwei riesigen Zeltplanen abstauben durften. Ihr koennt euch das etwa so vorstellen: Man kniet auf dieser Plane (in seiner Lieblingshose und in neuen roten Vans, weil man natuerlich verpeilt hat, sich Arbeitskleidung anzuziehen) und schrubbt diese mit einem bereits schmutzigen Handtuch "sauber". Die ersten 10 Minuten geht das ganz gut, dann faengst du langsam an, deine Arme und deinen Ruecken zu spueren und den ekelhaften Staub zu verfluchen, der deine Lungen mit einem schwarzen Film ueberzieht. Die anderen Arbeiter waren waehrenddessen damit beschaeftigt, die bereits saubergerubbelte Plane mit der unsrigen zu verknuepfen, was, wie wir spaeter erfahren wuerden, keine weitaus angenehmere Arbeit war. Als wir also fast fertig waren mit dem Planeschrubben, bat uns der Zelt-Aufbau-Chief-Coordinator-Onduty-Director, doch bitte mal kurz mit anzufassen. Sie hatten da so ein komisches Knaeuel liegen, welches es auszurollen galt. Gluecklich, kurz von der laestigen Schrubbarbeit wegzukommen, gesellten wir uns zu ihnen, um etwa 10 Entfaltungen spaeter festzustellen, dass wir gerade die naechste Plane ausgebreitet hatten, welche wir wenig spaeter mit den beiden ersten verknuepfen und anschliessend auch noch sauberwischen durften!! YEY!! Das wiederholte sich dann nocheinmal, bevor die richtige Anstrengung begann. Als die vier Planen naemlich fertig verknuepft und "sauber" (ich hatte nicht wirklich das Gefuehl, dass wir mit unseren voellig dreckigen Handtuechern auch nur das Mindeste an Staubkoernern von den Planen wischten, sondern maximal ihren Standort von a nach b verschoben) gewischt hatten, galt es, die Zeltstangen unter die Planen zu kalibrieren und sie dann mitsamt der Planen hochzuwuchten! Gut ich koennte jetzt noch weiter darueber schreiben, wie wir die 40 Metallstangen unter die Planen stemmten und anschliessend 10-Meter-lange, 150-Kilo-schwere Stahltraeger zu viert aufrichten mussten, was uns heute einen wunderschoenen Muskelkater beschafft hat (und zwar im Arsch, das ist die Hoelle!! Du kannst nicht richtig gehen, nicht richtig stehen, nicht richtig sitzen ... maximal liegen und auch nur auf der Seite!). Heute sind wir dann erstmal (nach einem gechillten Fruehstueck bei Hungry Jack's, man versucht ja, seine guten Angewohnheiten nicht zu vernachlaessigen) gemuetlich Shoppen gegangen. Gut, gemuetlich ist sone Sache wenn man einen Rucksack mitnimmt und Moritz nicht und man deswegen alles, was gekauft wird, selbst tragen muss, auch wenn es eine beschissene, aus Frust ueber die misslungene Internet-Softgun-Bestellung aus Amerika gekaufte Plastik-Schreckschusspistole fuer Kinder unter 6 Jahren ist, fuer die man sich am liebsten in Grund und Boden schaemen wuerde.
Achso, was ich noch nicht erwaehnt habe, sind die 2 tage zwischen Alice Springs und Adelaide. Wir sind dann nach der einen Nacht im Hostel in Alice Springs am Nachmittag losgefahren, weil es in Alice nichts interessantes mehr fuer uns zu sehen gab und die naechsten Sehenswurdigkeiten alle etwa 5 Stunden Autofahrt entfernt lagen. Sind da dann also gechillt hingefahren und kamen gluecklicherweise genau bei Sonnenuntergang am Kings Canyon an! Ich muss schon sagen, ich hab selten sowas schoenes gesehen. Der ist ja am Tage schon echt beeindruckend, aber als wir dann etwa 20- 30 meter aufgestiegen waren und die Sonne gerade den Horizont kuesste (ja ich weiss, zu viel Karl-May-Indianerbuecher gelesen) und das rot der Felsen in ein knalliges Orange verwandelte und wir nebenbei dem Quakkonzert der Froesche im Tal horchen konnten (und dem aengstlichen Quieken der Wuestenspringmaus, die sich gerade von einem Falken in Fetzen reissen lies), da war ich schon ueberzeugt, den Hoehepunkt unserer Reise zu erleben! Wem das alles gerade zu schwul klang, der mag recht damit haben. Aber ich bin ninmal Schweizer, und wir leiben Berge ueber alles! Manchmal, wenn mir langweilig ist, dann frisiere ich in Gedanken Berge, ich kaemme ihre Grashaenge, beschneide ueberdruessiges Unkraut und befreie ihren Schopf von laestigen Kleintieren (vor allem von Muecken, die packe ich alle zusammen in eine Tupperbox, lasse Gas hinein, zuende sie dann an und bearbeite das ganze mit einem Vorschlaghammer).
So nach erwaehntem Sonnenuntergang suchten wir uns den naechsten Campingplatz, von dem aus wir am naechsten tag zum Ayers Rock fuhren um jenen zu besteigen und anschliessend zu den Olgas weiterzufahren um diese zu bestaunen! Der Plan ging auch fast auf, bis auf die tatsache, dass wir nach dem Auf- und anschliessendem Abstieg des Ayers Rocks SO dermassen fertig waren, dass wir zwar noch zu den Olgas fuhren, sie uns jedoch nur knappe 5 Minuten aus dem Auto heraus anschauten um dann die Richtung des naechsten Camps einzuschlagen. Aber die Olgas waren im Endeffekt auch ncihts anderes als eine Reihe von Bergen wie der Ayers Rock, also haben wir wohl nciht viel verpasst. Und die Sicht, die wir vom Gipfel des Ayers Rock hatten (eine 360 Grad Rundumsicht mit Blick auf endlose Steppe mit gelegentlichen kleinen Doerfern, umrandet von anderen riesigen Bergen wie den Olgas und dem Mount Irgendwas, 1000 km entfernt, das alles getaucht in das helle Licht der prallen Sonne auf wolkenlosem, blauen Grund), haetten sie ohnehin nicht getoppt!
Ich vergas glaube ich, zu erwaehnen, das wir im Litchfield-Park, als wir noch mit den vier Anderen unterwegs waren, irgendwann in einem Creek gebadet haben, in dem es auch Krokodile geben sollte. Das wunderte uns irgendwie, denn im Kakadu-Nationalpark durfte man generell nirgendwo baden, wo es potentiell Krokodile geben koennnte (also nirgendwo), und nun durften wir auf einmal in einem Creek baden, in dem sogar ausdrucklich vor ihnen gewarnt wurde. Naja, haben es also nicht so ernst genommen, und erlaubt war es ja auch, also sind wir baden gegangen.
An dieser Stelle koennte ich erneut eine der zahllosen Dummheiten erwaehnen, die mir auf unserem Trip bereits widerfahren sind, dass ich mir naemlich bei einem Handstand-auf-dem-Steg-und-dann-ins-Wasser-fallen-lassen-Versuch den linken Hacken an einer Metallstange blaugetreten habe (beim hochgehen in den Handstand, also richtig schoen mit Schmackess), was mich seither zu einer Quasimodo-aehnlichen Gangart zwingt, die an Laecherlichkeit kaum mehr zu ueberbieten ist. Aber ich lasse es lieber.
So jedenfalls schwammen wir ganz unbehelligt in diesem Creek, als wir auf einmal einen Kaefig mit Metallgitterstaeben im Wasser am anderen Ufer wahrnahmen. Neugierig wie der Mensch ist, sind wir natuerlich sofort kurzerhand ruebergeschwommen, ich vorneweg. Wir hatten natuerlich schon ein Bisschen Schiss, was uns in dem Kaefig erwarten koennte, aber dachten, wenn das Ding gefaehrlich waere, dann wuerde es nciht genau gegenueber von der Badestelle aufgestellt. Als ich dann auf 5 Meter rangekommen war, verstand ich dann, was fuer eine Art Kaefig das war. Ich sah dann naemlich auf einmal das ganz amtliche Stueck rohes Fleisch von der Decke des halb aus dem Wasser ragenden Kaefigs baumeln, dazu die Kette, an der es befestigt war und das falltor am anderen Ende der Kette. Da machte es ratter ratter DING in meinem gehrin und ich verstand: Aha, eine Krokodilfalle. Im weiterdenken viel mir dann auf, dass das dann doch irgendwie bedeuten konnte, dass tatsaechlich Krokodile in dem Wasser herumschwammen und dass wir uns vielleicht langsam aber blitzschnell wieder verduennisieren sollten. In Rekordzeit gewannen wir also wieder das andere Ufer und hatten urploetzlich nicht mehr sone Lust, wieder ins Wasser zu gehen. Wir sprangen noch 2-3 mal rein aber entfernten uns nicht mehr vom Ufer, wie ihr vielleicht nahvollziehen koennt :) Naja und nachdem Moritz mich, ich daraufhin seinen Flipflop, er darauf fast mein Handtuch (es blieb an der Treppe haengen) und ich daraufhin wirklich sein Handtuch ins Wasser geworfen hatten, gingen wir zurueck zum Auto (wo die Streitereien natuerlich weitergingen, aber das interessiert nicht).
So ich hab grad keine Lust mehr zu schreiben, ist sowieso alles viel zu verwirrend und durcheinander, als dass ihr alles verstehen koenntet, also bis bald!
Peace Bros.
fette wurst am 01. Oktober 10
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