26.April, 21:21 Uhr - Shark Bay/Denham
Also wenn man mich bitten würde, meinen heutigen Tag mit einem Wort zu beschreiben: Gift!
Wir sind ja nun am 20. April losgefahren aus Dwellingup. Haben uns dann Abends noch bis Perth durchgeschlagen und dort dann sogar noch ein Hostel bekommen. Haben da dann bis Sonntag ausgeharrt und sind auch mittels Feierlaune und Fastfood-Konsum ein gutes Stück auf dem Weg zum Bankrott vorangekommen. Grichenland wäre stolz.
Dann sind wir also am Sonntag losgefahren, haben uns den Pinnacle Desert im Nambung National Park angeguckt, sone Wüste, in der ziemlich coole Steine überall aus dem Boden gucken, ganz nice anzuschaun (vor allem bei Sonnenuntergang, da wir uns mal wieder in der Zeit zerschätzt hatten).
Der nächste Step war dann einen Campingplatz zu finden, der noch Leute aufnehmen kann. Hat nicht ganz geklappt, der Campingplatz hat uns an die Overflow-Area verwiesen, woraufhin wir unsere Nacht auf einem Football-Field campend zubrachten. Hatte sein gutes: Zwar keine Waschhäuser mit Strom, dafür kam der Ranger nciht, der usn eigentlich 20 Dollar abnehmen sollte.
Für den Tag 2 hatten wir dann den Kalgarri National Park geplant, in dem wir uns mal mit dem Hawks Head Lookout vertraut machen wollte, einem Aussichtspunkt auf einem hochgelegenen Felsen, der aussieht wie der Kopf eines Falken, und von dem aus man eine geradezu überwältigende Aussicht auf das darunterliegende Flussbett und den entfernten Canyon hat.
Klingt schön, nur doof wenn man bei Sonnenuntergang erst im Ort Kalbarri ankommt anstelle des Hawks Heads zunächst mal einen nicht-ausgebuchten Campingplatz ausfindig machen muss. Geendet hat's natürlich wieder in der Overflow-Area neben dem eigentlichen Campingplatz! Aber es war okay, wir hatten sogar Strom für eine kleine Weile.
Relativ zeitig gings dann am nächsten morgen auch wieder weiter mit Klau's (der Name hat gewonnen, nachdem wir die wenigen einkommenden Vorschläge ausgewertet hatten. Dank an Christophe für diesen Beitrag xD) in Richtung Hawks Head, den wir dann auch in aller Fülle genießen durften. Das war also heute. Nach diesem Erlebnis war unser nächstes Reiseziel nun Shark Bay und Denham, wo wir morgen früh die Delfinfütterung beobachten und vielleicht sogar Unterstützen wollten, um anschließend nach Exmouth weiterzufahren.
Plan an sich gut, Ausführung dann doch eher unmöglich. Das wurde uns in dem Moment klar, da wir mitten auf dem Highway auf einmal einen Knall hörten und unser Auto begann, umgekehrt zu beschleunigen. Als wir von 110 kmh auf 60 runter waren, hielt er die Geschwindigkeit, wollt sie aber partout nicht mehr erhöhen. An den Rand gefahren, Warnblinklicht gesetzt und Motorhaube aufgemacht, konnten wir jedoch ncihts ungewöhnliches feststellen. Also stiegen wir wieder ein, um auszuprobieren, ob wir auf Gas weiterfahren könnten.
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Hierzu muss cih kurz erklären: Gas ist hier tausendmal billiger als Fuel (also Benzin), deshalb waren wir superglücklich, dass unser neues Ex-Taxi mit beidem fahren kann, Gas oder Benzin. Mittels Knopfdruck kann man also von einem aufs andere wechseln.
So nun sind wir natürlich die ganze Zeit mit Gas gefahren, weil das eben billiger ist, kamen aber dann irgendwann auf die Idee: Lass doch den Benzintank auch auffüllen, für den Fall dass das gas mal alle ist. Gesagt, getan, doch merkten wir nach 3 Litern, dass der bereits voll zu sein schien, obwohl die Anzeige "fast leer" anzeigte.
Nun gut, weiter fuhren wir, mit Gas und vollem Vertrauen in den Benzintank.
Das Vertrauen verwandelte sich doch allzubald in Misstrauen, woraufhin wir nun auf dem Weg nach Sharkbay beschlossen, auf Benzin umzustellen, nachdem wir das gas frisch aufgefüllt hatten, um auszutesten, ob es denn auch funktioniert.
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Nun bin ich wieder in der Gegenwart der erzählten Zeit angekommen. Wir schalteten also von Benzin auf Gas um, nur um festzustellen, dass Klau's auch da nur unter der 60 km/h-Grenze rumkackte. Und zu unserer großen Überraschung zeigte auch die Gasanzeige einen leeren Tank an. Sinnlos?! Nach weiteren 200 Metern hielten wir also erneut an, um zu beraten. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir nicht mit 60 weiterfahren wollten/sollten, sondern Hilfe suchen sollten, bevor schlimmeres passiert. Also kehrten wir um, in der Hoffnung, bei den Insassen eines der Polizeiautos Unterstützung zu finden, die wir kurz zuvor am Wegrand hatten stehen sehen. 500 Meter später bewegte sich unser Auto leider überhaupt nicht mehr, und wir mussten erneut am Straßenrand halten. Glücklicherweise kam kurz darauf auch ein Polizeiauto vorbei, welches auf unseren Wink hin umdrehte und zu uns fuhr. Unglücklicherweise hatte der Herr Oberhauptkommissar im Bereich des Straßenverkehrswesens von Autos soviel Ahnung wie ein Affe von Marketingstrategien. Er gab uns dann noch ne Nummer von nem Mechaniker und ist reingehaun. Ist natürlich Gift, wenn man mitten im Nirgendwo chillt und nciht DIREKT Empfang auf seinem Handy hat. Ich konnte mit meinem Lebara Mobile gleich einpacken, Dariush und Laura mussten für Empfang etwa 200 m nen Hügel hochlaufen, was uns insofern half, dass wir herausfinden konnten, dass die erhaltene Nummer NICHT funktioniert.
Nachdem wir dann zwei random-Autofahrer um Hilfe gebeten hatten, die des Weges kamen, und die als Automechaniker auch nciht wussten, was Klau'ss Problem war, haben sie angeboten, einen von uns zum nächsten Roadhouse mitzunehmen, von wo aus wir bessere Möglichkeiten zur Hilfesuche hätten. Also sprang ich gleich mal mit ins Auto und fuhr eine halbe Stunde dahin, während die anderen Fische am Auto warteten. Im Roadhouse hab cih dann nach der Nummer des Mechanics gefragt. Den hab ich dann angerufen, allerdings meinte er, ich solle doch einen anderen Mechaniker anheuern, den aus Denham, wenn wir da eh hinwollen. hab ich den angerufen, von Lauras Handy natürlich weil meins ja nach wie vor kein Netz hatte. Der meinte dann erstmal: Gift, heute wirds schwierig, er sei gerade von da gekommen und in Denham angekommen, hätte jetzt nicht direkt soooone Lust, würde morgen kommen. Meinte ich: Gift, würden nciht sooo gerne im Dunkeln off the roas in der Wildnis übernachten, schade. Meinte er: Okay, er braucht ne Stunde, um seinen Truck abzuladen, und dann ne Stunde um dahinzukommen. Gut, haben wir uns geeinigt, aber dann kam der nächste kleine Haken: Er wollte meine Kreditkartennummer wissen. Dass ich überstürzt aufbrechen nicht an mein Portemonnaie gedacht hatte, war in der Situation nciht hilfreich. Dann meinte er: nagut, gib mir die Platenumber. Gut, Nummernschild hatte ich jetzt auch nicht direkt dabei, und das letzte mal hab ich mir was gemerkt als ich um 7h30 zu meiner BAC-Prüfung auftacuhen sollte, zufällig ne halbe Stunde zu früh kam und merkte, dass ich um 7h30 vortragen musste, und vorher ne halbe Stunde zur Vorbereitung hatte.
Gut wie auch immer, ich musste ihm sagen, dass ich keines von beiden hatte, schlug ihm aber vor, diese Infos von meinen Freunden zu erhalten und ihn wieder anzurufen.
Meinte er läuft.
Doof nur, dass die drei anderen, die auch nur noch Dariushs Handy am Start hatten, wie gesagt am Auto keinen Empfang hatten. Klug wie wir aber sind, hatten wir vereinbart, dass wir um 16h30 telefonieren würden, sie also auf den Hügel zurückgehen würden. Das war allerdings noch ne halbe Stunde hin. Und weil das halt zu entspannt gewesen wäre, eine halbe Stunde gemütlich zu warten, war natürlich auch der Akku von Lauras Handy fast leer, sodass ich jeden Moment damit rechnete, dass es ausging. Überdies stellte sich dann natürlich nohc ein unheimlicher Durst ein, wie das halt so ist wenn man gerade kein Portemonnaie parat hat. Naja wenigstens konnte ich mich mit ein paar eingeborenen Unterhalten und die hatten auch alle viel mitgefühl mit unserer Situation.
Schließlich konnten Dariush und cih telefonieren, allerdings hatte der natürlich NICHT mein Handy, und acuh das Nummernschild vom Auto nciht am Start, wär auch zu schön gewesen. Saskia widerum hatte IHRE Kreditkarte dabei, was dann als Alternativlösung herhielt.
Also rief ich den netten Herrn nochmal an, gab ihm die Daten durch, und er meinte, der Abschleppwagen sei bereits unterwegs und um 17h45 etwa da. Nun musste ich nurnoch zum Auto zurückkommen. Ich lief also los und hitchhikte. Wurde auch prompt mitgenommen von einem sehr netten Australier, seiner Frau und seinen drei Jungs. Die waren alle sehr freundlich und unterhaltungsfreudig, sehr angenehm, nur fuhren wir leider mit 60 kmh, statt dr erlaubten 110. naja und irgendwann wurde die Zeit dann knapp und dann kamen die auch noch an die Abzweigung, an der sie meine Route verließen. Der Typ meinte noch, er führe seine Familie in den Ort und käme in 10 Minuten wieder um zu sehen, ob mich mittlerweile jemand mitgenommen hätte. Überaus nett von ihm. Nach drei einfach vorbeifahrenden Autos in meine Richtung fings dann an zu regnen ... nach 20 Minuten kam er wieder und nahm mich mit. Als ich dann an der Intersektion ankam, an der unser Auto rastete, war der Abschlepp-Mensch gerade damit fertig, das Auto aufzuladen und wollte gerne reinhaun, ohne auf mich zu warten und die Proteste meiner Freunde ignorierend. Also allerletzte Eisenbahn.
So und jetzt sitzen wir hier im Caravanpark in der Waschküche und überlegen uns, was wir denn so an Möglichkeiten haben. Wahrscheinlich sitzen wir hier erstmal die nächsten Tage fest, bis wir das Auto repariert bekommen oder überhaupt erstmal erfahren, was die Reparatur kosten würde ...
Super.
Man freut sich, und ich mach jetzt Schluss.
Bis bald ihr Augenpilze.
Wir hören uns.
fette wurst am 27. April 11
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