Montag, 16. Mai 2011
15.05.2011, 20:23 Uhr - Broome, Baby
'nAbend Freunde.
Hab ich in letzter zeit nichts mehr von mir hören lassen, dann weil ich zu beschäftigt war, meine neu gewonnene Freiheit zu genießen, zusammen mit meinen Leidensgenossen Dariush Ich-schlafe-auf-dem-Tisch Bohlmann und Saskia Ich-spiel-Wizard-wie'n-blinder-Fisch-zieh-aber-überraschend-manchmal-alle-übertrieben-ab Willmann und dem guten Klau's, der praktisch zur Hälfte neu ist, nachdem wir dem Mechaniker in Geraldton nochmal 1300 Dollar in den rachen werfen durften. Fairerweise muss man dazu sagen, dass er echt glänzende Arbeit geleistet hat, freundlich und verlässlich war und darüberhinaus noch die Geduld hatte, uns absoluten Auto-Hölzern die Probleme und Mäkel des Autos uns deren mögliche Folgen zu erklären, sodass wir wirklich nciht das Gefühl hatten, über den Tisch gezogen worden zu sein, auch wenn der Preis gesalzen war.
Auf Gasantrieb mussten wir letztenendes leider verzichten, aber er meinte auch, je weiter nördlich wir reisen, desto höher werden die Benzin- und Gaspreise aber desto kleiner wird auch der Unterschied zwischen beiden. Um das Gas zu reparieren hätten wir nochmal 450 draufzahlen müssen, und das hätte sich für uns wohl im Endeffekt nicht mehr gerechnet.
Dafür konnte er unser Licht reparieren (wir stellten nämlich eines Abends, als wir mit dem Auto zum Kino fuhren um uns "Thor" anzuschauen, ein Film mit besonderen Bedürfnissen der einen alternativen Lebensstil führt, fest, dass unser Abblendlicht nicht richtig funktionierte und sich in Sachen Helligkeit sogar von unserem Standlicht noch ne Scheibe hätte abschneiden können. Was zur Folge hatte, dass wir auf unbeleuchteten Straßen im Wechsel mit Stand und Fernlich fuhren, je nachdem ob ein Auto entgegenkam oder nicht. Spaß am Autofahren funktioniert anders), unseren übermäßigen Spritverbrauch eindämmen, unsere Zentralverriegelung instandsetzen und noch ein paar Kleinigkeiten fixen (wie ne Kappe für den benzintank, hatten wir irgendwie nicht o.O).
Er hat uns sogar ein Erdsatzauto geliehen für die zwei Tage, die wir auf Klau's warten mussten, und das für nur 20 Dollar. Sehr ehrenwert.

Nun sind wir also unterwegs nach Darwin, haben bereits zwei Nächte im Auto und eine im Zelt geschlafen. Seit der letzten Nacht vor Broome sind Mücken wieder zu unserem Hauptproblem aufgestiegen, und als wir in den komischen Nationalpark einbogen, in dem sich der für den Abend angezielten Campingplatz aufhielt, und dem Ranger die Parknutzungs- und Campinggebühren auszahlten, eröffnete uns dieser, dass wir darauf achten sollte, nicht gestochen zu werden, weil die Mückn eine Form von Malaria übertragen könnten ... Alles klar, sag mir das am Besten während ich in Tanktop, Shorts und Flipflops vor dir stehe und seit ner halben Stunde wie bekloppt auf meine Arme und Beine einprügel, während du mir die Vorzüge und die ornitologisch wertvollen Aspekte deines 3.-Welt-Parks darlegst.

Ja jedenfalls glauben wir, der Ranger hatte nicht mehr ganz alle latten am Zaun, denn das ist das erste Mal dass wir davon hören und auch sonst hatte auf dem campingplatz keiner was davon gehört.

Gestern sind wir in Broome angekommen, haben uns ein nettes Hostel gesucht und sind in Dariushs Geburtstag reinfeiern gegangen. In dem wohl einzigen Club den es gab. Ich war hauptsächlich gelangweilt, aber Dariush schien es zu gefallen, man sah ihn stets mit Bechern verdächtigen Inhalts über die Tanzfläche turnen und hin und wieder die Würfelnummer tanzen.
Auf dem Rückweg ging er dann leider verloren und sein Handtelefon spielte auch wieder den Verräteros, was eine Verbindung mittels moderner Funktechnik verunmöglichte.
Heute war er dann so fertig, dass wir nicht um halb 10 auschecken konnten, was uns dazu bewegte, noch einen Tag länger in Broome zu bleiben. Er hat dann den ganzen Tag durchgepennt und sich noch das eine oder andere Mal "den Abend durch den Kopf gehen lassen", und ist jetzt gerade acuh wieder abgedampft, um schlafen zu gehen. Hoffentlich erholt er sich heute Nacht, sodass wir morgen in aller Frühe und Frische aufbrechen können! Das wäre schon top.

Ich sag euch jetzt auch mal gute Nacht und wünsche euch schöne Träume, auf eurer Seite der Welt. Auch wenns bei euch gerade mal Nachmittag ist und die meißten wahrscheinlich gerade abriten (hehe).
Tschü, bis bald.



Samstag, 7. Mai 2011
6. Mai 2011 - Letzter Tag in Denham (!!!!!!!!!)
Morgen ihr Mäusefürze.
Ich geb euch jetzt keine detaillierte Beschreibung der letzten Tage und Ereignisse, da ich sonst wieder in Raserei verfallen könnte und gerade zu glücklich bin, mich wieder gefasst zu haben.
Aber hier das Nötigste: Nachdem uns der Herr Elektriker die letzten 4 Tage auf's ärgste auf Belastbarkeit und Geduld geprüft hat, haben wir nun heut Abend ENDLICH unseren geliebten Klau's zurückerhalten. Ihm geht es wieder so gut, dass wir morgen aufbrechen können. Nininineeeeeeee!!!
Aber nicht zu früh gefreut: Der Elektriker konnte leider nicht alles beheben (hat er uns acuh von vornherein gesagt), deswegen müssen wir morgen ersteinmal ein Stückchen zurückfahren, nämlich nach Geraldton, um unseren fahrbaren Untersatz dort erneut chirurgischen EIngriffen zu unterziehen. Momentan funktioniert nämlich nur die Benzinpumpe, während die Gassteuerung nach wie vor hinkt. Da mit Gas fahrn auf Dauer weitaus günstiger ist, werden wir das also in Geraldton reparieren lassen, und dabei hoffentlich auch unsere Zentralverriegelung (wenn wir nämlich die Fernbedienung wieder zum Laufen kriegen, müssten wir es acuh wieder abschließen können!)
Wir hoffen sehr, dass das nur einen Tag in Anspruch nehmen wird, sodass wir dann am Sonntag endlich wieder losfahren können. Dass wir es schaffen, mit dem Auto bis nach Darwin hoch und dann die Ostküste über Carins, Townsville, Brisbane, und Sydney wieder runterzufahren und dann noch das Auto zu verkaufen und rechtzeitig den Flieger zu nehmen, bezweifeln wir, da Saskia uns dafür nun noch genau EIN Monat bleibt.
Spätestens in Darwin werden wir uns also mal hinsetzen und ausarbeiten, was wir denn unbedingt noch sehen wollen auf dem Weg und was wir überspringen können, und wie weit wir im Endeffekt kommen werden, bevor wir unsere Blechtrommel wieder verkaufen und (in Saskias und meinem Fall) den Restweg Flugzeugen, Bussen oder Zugen, bzw. (in Dariushs Fall) da bleiben und einen Job suchen.
Aber erstmal eins nach dem anderen, erstes Ziel ist Geraldton und Auto reparieren. Morgen geht's zeitig los, deswegen geh ich jetzt auch ins Zelt schlafen.
Wir hören uns.
Erzähl mal, wie's dir so geht.



Sonntag, 1. Mai 2011
1. Mai, 10h10 - Sharkbay/Denham
So es ist einiges passiert. Es hat sich viel getan. Es hat sich leider auch viel vertan. Vorgestern kam der Mechaniker zu uns und meinte, Folgendes sei das Problem:
Die Fuelpump sei noch aus dem vorletzten Jahrtausend und müsse dringend ausgetauscht werden, darüberhinaus hätte unser Motor ein Ölleck, was den Dichtungsring der Vermantelung der Fuelpump verundichtet hat, was dazu führte, dass Öl, Wasser und Dreck in den Tank geraten ist, was folgende Folgen nachzieht: Er müsse nicht nur die Fuelpump sondern auch die gesamte Vermantelung auswechseln, die nicht nur von Wasser verrostet sondern auch noch absolut verschmort und angeschmolzen war (das hat er uns freundlicherweise mitgebracht und gezeigt) und dann müsse er noch den Tank ausräumen und säubern, eben wegen der Wasser-, Dreck- und Ölspuren. Die Ersatzteile hätte er bis auf den Dichtungsring wohl alle vorrätig, jenen müsste er allerdings bestellen. Wenn die Bestellung morgen käme (also gestern), dann würde er das bis morgen (gestern) fertig bekommen und wir könnten los, wenn der Dichtungsring morgen (gestern) NICHT ankäme, käme er auch nicht vor Dienstag, mit der nächsten Lieferung ...
Wir drückten die Daumen. Über den Preis konnte er uns nach wie vor nichts sagen.
Gestern warteten wir also auf ein Zeichen von ihm, als wir irgendwann Hunger bekamen, gingen wir zum IGA (Supermarkt) um etwas Futter zu erstehen, sowohl für's Frühstück als acuh für Abends, da wir nicht wirklich damit rechneten, nochmal Glück zu haben mit unserem Auto.
Da trafen wir allerdings unseren Mechaniker, der ,wider aller Erwartung, hervorragende Neuigkeiten hatte: Das Ersatzteil sei gekommen, er sei fast fertig, er müsse bloß noch das Loch wieder zuschweißen, durch welchs er den tank gesäubert hatte, es dann wieder auftanken und uns vorbeibringen. Super, dachten wir, und packten die teuren Sachen des IGAs wieder aus dem Korb und zurück ins Regal, mit dem wohltuenden Gedanken, in ein paar Stunden in Carnarvon, der nächstgrößeren Stadt auf dem Weg nach Exmouth, für den halben Preis einzukaufen. Darüberhinaus ein paar essenzielle Besorgungen zu machen wie: zwei Isomatten (momentan haben wir nämlich 2 für 4, ist doch eher penibel), eine Mehrfachsteckdose (es gibt nämlich meißtens genau EINE auf jedem Campingplatz, die dann für vier Handys (Saskia hat ihres verloren, haha, dafür hat Laura zwei), drei Laptops(Saskia hat keinen, haha), drei Kameras (Dariush hat keine mitgebracht, Holz), zwei mp3-Player und (m)eine Musikanlage. Gift, merkt ihr selbst), einen Topf (es ist nämlich auf Dauer doch ein Bisschen anstrengend, sich jeden Abend neue Opfer zu suchen, denen wir einen Topf abschwatzen müssen, weil wir Hölzer vergessen haben, einen zu kaufen. Drei Pfannen, in allen Größen und Tiefen, aber keinen Topf ...), ein paar Geschirrhandtücher (damit man nicht jedesmal, wenn man mit dem nassen Geschirr in der Hand von der Waschküche zurück zum Zelt läuft und im Dunkeln über eine Zeltschnur fallend ALLES auf dem sandigen Boden verteilt und direkt wieder kehrt macht, um erneut abzuspülen) und einen Zigarettenanzünderstecker. Jepp, die gibt's jetzt nämlich auch, die steckst du im Auto an den Zigarettenanzünder und kannst dann ganz gemütlich deine Boxen laden und darüber Musik hören (weil es dir noch immer nicht geglückt ist, das schmutzige Autoradio mit nicht-funktionierendem Cd-Laufwerk und OHNE aux-Anschluss auszubauen, um anschießend das noch extra für Norbert gekaufte Autoradio MIT aux-Anschluss und funktionierendem CD-Laufwerk einzubauen, das du extra aus Norbert extrahiert hast, bevor du ihn für jämmerliche 50 Dollar verschErbeln musstest (ja, Saskia, du hattest Recht und ich hatte Unrecht, verscherbeln WIRD mit e geschrieben, und nicht mit ä, obwohl es für mich nach wie vor keinen Sinn ergibt, verscherbeln hat ja wohl überhauptNICHTS mit Scherben zu tun, warum also e??!!)
So, ich hab mal wieder das Gefühl, ich bin ein Bisschen abgedriftet.
Zurück zum IGA. Wir fragten den mechaniker nochmal kurz, ob er herausgefunden hatte, woran unsere Zentralverriegelung litt, woraufhin er meinte, er hätte das ganz vergessen, und würde noch kurz schauen, ob er die Fernbedienung repariert bekäme, was für uns natürlich top wär.
Dann kauften wir uns also zur Feier des Tages doch nur ein Eis und gingen wieder zum Campingplatz, um unsere Zelte abzubauen und unsere Sachen zu packen.
Damit waren wir irgendwann fertig. Also gingen wir zum Pool/Grillplatz (wo DIE Steckdose ist) und fingen an, Karten zu spielen, nachdem Dariush nochmal den Mechaniker angerufen hatte, welcher ihm versicherte, dass er uns anrufen würde, wenn das Auto fertig sei und vorbeigebracht würde.
Die Stunden vergingen, und wir spielten Spiel um Spiel (Wizard, Romme, Die Siedler- das Kartenspiel etc. Kanasta konnten wir nicht spielen, weil Saskia und Laura beide total absurde und verrückte Regeln hatten,die jeder Vernunft zuwider schienen und einander widersprachen, und partout nicht einsehen wollten, dass meine die einzig Richtigen und Wahren waren).
Joa irgendwann nahmen wir dann Versuche auf, den Freund Mechaniker zu erreichen. Der Verwies uns dann doch relativ genervt an den Elektriker, da wir anscheinend nicht die Einzigen (vom Campingplatz) waren, die auf ihr Auto warteten, welches ihnen für den heutigen (also gestrigen) Tag versprochen worden war ...
Der Elektriker war natürlich unerreichbar. Mit der zeit verfloss auch unsere Zuversicht, und als es zu Dämmern begann, machten wir uns auf den Weg zum IGA, um uns doch noch die Zutaten für ein teures Abenmahl zu beschaffen, plus, in meinem Fall, noch zwei Frust-Magnum-Eise. Daraufhin die Erkenntnis: Drei Magnum an einem Tag = 1 zuviel ~ Unwohlsein.
Wiedemauchsei, der nächste Schritt war, die Zelte wieder aufzubauen und uns ans Essenmachen zu machen.
Währenddessen kam dann DER Anruf. Der Mechaniker (oder Elektriker, ich bin mit den genauen Details nicht ganz vertraut, Laura führte das Telefonat) meldete sich, um uns mitzuteilen dass er alles erledigt habe, Dichtungsring, Fuelpump und Gehäuse ersetzt, Tank gesäubert, nachgetankt, doch der Wagen möchte nicht anspringen. Booooom in unser Gesicht. Er meinte überdies, dass er noch nie einen Ford Falcon mit Gas habe fahren sehen, dass es sich um ein ihm völlig fremdes Problem handle, und dass er weiter versuchen würde, es zu Erkennen und gegebenenfalls zu lösen. Zunächst wartet er darauf, dass FORD ihm das manual schickt.

So, ihr seid jetzt im Bilde, und ich kann mich getrost aufhängen gehen.
Mal sehen, vielleicht lass ich mir auch meine gesamten restlichen 2000 Dollar vom Konto auszahlen, wechsel alles in Münzgeld um, stecke dieses in einen Sack, den ich mir ans Bein bind, und werfe mich ins Meer. Oder so.

Oder ich spiel noch ne Runde Wizard, mal sehen.

Bis bald ihr Topflappen.

Carepakete bitte einfach ans Postamt in Darwin schicken, wenn wir da dann irgendwann nochmal ankommen sollten.

Ihr hört von uns, notfalls in der Zeitung. "1. Mai-Kravalle in Denham: Frustrierte Backpacker fahren mit geklautem Abschlepptruck Campingplätze und Autoreparaturwerkstätten platt" - The Australien, Ausgabe 3749 vom 2. Mai.2011



Mittwoch, 27. April 2011
26.April, 21:21 Uhr - Shark Bay/Denham
Also wenn man mich bitten würde, meinen heutigen Tag mit einem Wort zu beschreiben: Gift!
Wir sind ja nun am 20. April losgefahren aus Dwellingup. Haben uns dann Abends noch bis Perth durchgeschlagen und dort dann sogar noch ein Hostel bekommen. Haben da dann bis Sonntag ausgeharrt und sind auch mittels Feierlaune und Fastfood-Konsum ein gutes Stück auf dem Weg zum Bankrott vorangekommen. Grichenland wäre stolz.
Dann sind wir also am Sonntag losgefahren, haben uns den Pinnacle Desert im Nambung National Park angeguckt, sone Wüste, in der ziemlich coole Steine überall aus dem Boden gucken, ganz nice anzuschaun (vor allem bei Sonnenuntergang, da wir uns mal wieder in der Zeit zerschätzt hatten).
Der nächste Step war dann einen Campingplatz zu finden, der noch Leute aufnehmen kann. Hat nicht ganz geklappt, der Campingplatz hat uns an die Overflow-Area verwiesen, woraufhin wir unsere Nacht auf einem Football-Field campend zubrachten. Hatte sein gutes: Zwar keine Waschhäuser mit Strom, dafür kam der Ranger nciht, der usn eigentlich 20 Dollar abnehmen sollte.
Für den Tag 2 hatten wir dann den Kalgarri National Park geplant, in dem wir uns mal mit dem Hawks Head Lookout vertraut machen wollte, einem Aussichtspunkt auf einem hochgelegenen Felsen, der aussieht wie der Kopf eines Falken, und von dem aus man eine geradezu überwältigende Aussicht auf das darunterliegende Flussbett und den entfernten Canyon hat.
Klingt schön, nur doof wenn man bei Sonnenuntergang erst im Ort Kalbarri ankommt anstelle des Hawks Heads zunächst mal einen nicht-ausgebuchten Campingplatz ausfindig machen muss. Geendet hat's natürlich wieder in der Overflow-Area neben dem eigentlichen Campingplatz! Aber es war okay, wir hatten sogar Strom für eine kleine Weile.
Relativ zeitig gings dann am nächsten morgen auch wieder weiter mit Klau's (der Name hat gewonnen, nachdem wir die wenigen einkommenden Vorschläge ausgewertet hatten. Dank an Christophe für diesen Beitrag xD) in Richtung Hawks Head, den wir dann auch in aller Fülle genießen durften. Das war also heute. Nach diesem Erlebnis war unser nächstes Reiseziel nun Shark Bay und Denham, wo wir morgen früh die Delfinfütterung beobachten und vielleicht sogar Unterstützen wollten, um anschließend nach Exmouth weiterzufahren.
Plan an sich gut, Ausführung dann doch eher unmöglich. Das wurde uns in dem Moment klar, da wir mitten auf dem Highway auf einmal einen Knall hörten und unser Auto begann, umgekehrt zu beschleunigen. Als wir von 110 kmh auf 60 runter waren, hielt er die Geschwindigkeit, wollt sie aber partout nicht mehr erhöhen. An den Rand gefahren, Warnblinklicht gesetzt und Motorhaube aufgemacht, konnten wir jedoch ncihts ungewöhnliches feststellen. Also stiegen wir wieder ein, um auszuprobieren, ob wir auf Gas weiterfahren könnten.
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Hierzu muss cih kurz erklären: Gas ist hier tausendmal billiger als Fuel (also Benzin), deshalb waren wir superglücklich, dass unser neues Ex-Taxi mit beidem fahren kann, Gas oder Benzin. Mittels Knopfdruck kann man also von einem aufs andere wechseln.
So nun sind wir natürlich die ganze Zeit mit Gas gefahren, weil das eben billiger ist, kamen aber dann irgendwann auf die Idee: Lass doch den Benzintank auch auffüllen, für den Fall dass das gas mal alle ist. Gesagt, getan, doch merkten wir nach 3 Litern, dass der bereits voll zu sein schien, obwohl die Anzeige "fast leer" anzeigte.
Nun gut, weiter fuhren wir, mit Gas und vollem Vertrauen in den Benzintank.
Das Vertrauen verwandelte sich doch allzubald in Misstrauen, woraufhin wir nun auf dem Weg nach Sharkbay beschlossen, auf Benzin umzustellen, nachdem wir das gas frisch aufgefüllt hatten, um auszutesten, ob es denn auch funktioniert.
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Nun bin ich wieder in der Gegenwart der erzählten Zeit angekommen. Wir schalteten also von Benzin auf Gas um, nur um festzustellen, dass Klau's auch da nur unter der 60 km/h-Grenze rumkackte. Und zu unserer großen Überraschung zeigte auch die Gasanzeige einen leeren Tank an. Sinnlos?! Nach weiteren 200 Metern hielten wir also erneut an, um zu beraten. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir nicht mit 60 weiterfahren wollten/sollten, sondern Hilfe suchen sollten, bevor schlimmeres passiert. Also kehrten wir um, in der Hoffnung, bei den Insassen eines der Polizeiautos Unterstützung zu finden, die wir kurz zuvor am Wegrand hatten stehen sehen. 500 Meter später bewegte sich unser Auto leider überhaupt nicht mehr, und wir mussten erneut am Straßenrand halten. Glücklicherweise kam kurz darauf auch ein Polizeiauto vorbei, welches auf unseren Wink hin umdrehte und zu uns fuhr. Unglücklicherweise hatte der Herr Oberhauptkommissar im Bereich des Straßenverkehrswesens von Autos soviel Ahnung wie ein Affe von Marketingstrategien. Er gab uns dann noch ne Nummer von nem Mechaniker und ist reingehaun. Ist natürlich Gift, wenn man mitten im Nirgendwo chillt und nciht DIREKT Empfang auf seinem Handy hat. Ich konnte mit meinem Lebara Mobile gleich einpacken, Dariush und Laura mussten für Empfang etwa 200 m nen Hügel hochlaufen, was uns insofern half, dass wir herausfinden konnten, dass die erhaltene Nummer NICHT funktioniert.
Nachdem wir dann zwei random-Autofahrer um Hilfe gebeten hatten, die des Weges kamen, und die als Automechaniker auch nciht wussten, was Klau'ss Problem war, haben sie angeboten, einen von uns zum nächsten Roadhouse mitzunehmen, von wo aus wir bessere Möglichkeiten zur Hilfesuche hätten. Also sprang ich gleich mal mit ins Auto und fuhr eine halbe Stunde dahin, während die anderen Fische am Auto warteten. Im Roadhouse hab cih dann nach der Nummer des Mechanics gefragt. Den hab ich dann angerufen, allerdings meinte er, ich solle doch einen anderen Mechaniker anheuern, den aus Denham, wenn wir da eh hinwollen. hab ich den angerufen, von Lauras Handy natürlich weil meins ja nach wie vor kein Netz hatte. Der meinte dann erstmal: Gift, heute wirds schwierig, er sei gerade von da gekommen und in Denham angekommen, hätte jetzt nicht direkt soooone Lust, würde morgen kommen. Meinte ich: Gift, würden nciht sooo gerne im Dunkeln off the roas in der Wildnis übernachten, schade. Meinte er: Okay, er braucht ne Stunde, um seinen Truck abzuladen, und dann ne Stunde um dahinzukommen. Gut, haben wir uns geeinigt, aber dann kam der nächste kleine Haken: Er wollte meine Kreditkartennummer wissen. Dass ich überstürzt aufbrechen nicht an mein Portemonnaie gedacht hatte, war in der Situation nciht hilfreich. Dann meinte er: nagut, gib mir die Platenumber. Gut, Nummernschild hatte ich jetzt auch nicht direkt dabei, und das letzte mal hab ich mir was gemerkt als ich um 7h30 zu meiner BAC-Prüfung auftacuhen sollte, zufällig ne halbe Stunde zu früh kam und merkte, dass ich um 7h30 vortragen musste, und vorher ne halbe Stunde zur Vorbereitung hatte.
Gut wie auch immer, ich musste ihm sagen, dass ich keines von beiden hatte, schlug ihm aber vor, diese Infos von meinen Freunden zu erhalten und ihn wieder anzurufen.
Meinte er läuft.
Doof nur, dass die drei anderen, die auch nur noch Dariushs Handy am Start hatten, wie gesagt am Auto keinen Empfang hatten. Klug wie wir aber sind, hatten wir vereinbart, dass wir um 16h30 telefonieren würden, sie also auf den Hügel zurückgehen würden. Das war allerdings noch ne halbe Stunde hin. Und weil das halt zu entspannt gewesen wäre, eine halbe Stunde gemütlich zu warten, war natürlich auch der Akku von Lauras Handy fast leer, sodass ich jeden Moment damit rechnete, dass es ausging. Überdies stellte sich dann natürlich nohc ein unheimlicher Durst ein, wie das halt so ist wenn man gerade kein Portemonnaie parat hat. Naja wenigstens konnte ich mich mit ein paar eingeborenen Unterhalten und die hatten auch alle viel mitgefühl mit unserer Situation.
Schließlich konnten Dariush und cih telefonieren, allerdings hatte der natürlich NICHT mein Handy, und acuh das Nummernschild vom Auto nciht am Start, wär auch zu schön gewesen. Saskia widerum hatte IHRE Kreditkarte dabei, was dann als Alternativlösung herhielt.
Also rief ich den netten Herrn nochmal an, gab ihm die Daten durch, und er meinte, der Abschleppwagen sei bereits unterwegs und um 17h45 etwa da. Nun musste ich nurnoch zum Auto zurückkommen. Ich lief also los und hitchhikte. Wurde auch prompt mitgenommen von einem sehr netten Australier, seiner Frau und seinen drei Jungs. Die waren alle sehr freundlich und unterhaltungsfreudig, sehr angenehm, nur fuhren wir leider mit 60 kmh, statt dr erlaubten 110. naja und irgendwann wurde die Zeit dann knapp und dann kamen die auch noch an die Abzweigung, an der sie meine Route verließen. Der Typ meinte noch, er führe seine Familie in den Ort und käme in 10 Minuten wieder um zu sehen, ob mich mittlerweile jemand mitgenommen hätte. Überaus nett von ihm. Nach drei einfach vorbeifahrenden Autos in meine Richtung fings dann an zu regnen ... nach 20 Minuten kam er wieder und nahm mich mit. Als ich dann an der Intersektion ankam, an der unser Auto rastete, war der Abschlepp-Mensch gerade damit fertig, das Auto aufzuladen und wollte gerne reinhaun, ohne auf mich zu warten und die Proteste meiner Freunde ignorierend. Also allerletzte Eisenbahn.
So und jetzt sitzen wir hier im Caravanpark in der Waschküche und überlegen uns, was wir denn so an Möglichkeiten haben. Wahrscheinlich sitzen wir hier erstmal die nächsten Tage fest, bis wir das Auto repariert bekommen oder überhaupt erstmal erfahren, was die Reparatur kosten würde ...
Super.
Man freut sich, und ich mach jetzt Schluss.
Bis bald ihr Augenpilze.
Wir hören uns.